Habt ihr euch auch schon gefragt, wieso man garnichts mehr von Winfried hört? Dafür gibt es einen ganz besonderen Grund und der hat, wie könnte es anders sein, mit Elektronik zu tun: Winfried baut einen neuen Prüfstand!

Heute habe ich mich ganz kurzfristig mit Winfried getroffen, um ein paar Fragen der Softwareanpassung zu klären. Und dabei konnte ich den Baufortschritt selber bewundern. Wir haben uns einen Spaß draus gemacht, Eichgewichte aufzulegen und die enorme Genauigkeit der Messung zu begießen. Ich will mich hier nicht in Einzelheiten verlieren, aber eine Zahl muß schon sein:

40.000 (vierzigtausend) Messungen pro Sekunde!

Das ist exakt das Zehnfache des bisherigen Maximalwertes. Wobei wir meistens mit 2000 Messungen pro Sekunde gearbeitet haben, jetzt also mit der 20-fachen, zeitlichen Auflösung. Damit kann man wirklich auch kleine und sehr schnell verlaufende Unregelmäßigkeiten aufspüren, beispielsweise in einem gepreßten Schwarzpulver-Sportmotor. Eigentlich ist dies ja kein gemeiner Prüfstand mehr, es ist sozusagen ein Computertomograph für Raketenmotoren.

Es gibt natürlich noch eine Reihe anderer Gags, aber ich muß hier ja die Spannung hochhalten und kann nicht gleich alles verraten. Geplant ist aber, diesen neuen Superprüfstand auf der Modellbaumesse in Sinsheim erstmalig der Öffentlichkeit vorzustellen. Natürlich auf dem RMB Stand, eh klar.

Hallo,

Zitat:

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40.000 (vierzigtausend) Messungen pro Sekunde!

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damit könnte man ja fast in CD-Qualität (44,1 kHz) messen. Aber Spaß beiseite, was für ein AD-Wandler nimmt er? Einen Bus-gesteuerten oder schafft der diese Anzahl auch mit einem seriell gesteuerten AD-Wandler?
Da fällt mir ein, der vergleich zur CD-Qualität ist garnicht so abwegig, bei dieser Auflösung und wenn die Messgenauigkeit noch stimmt, kann man den auch noch als Mikrofon benutzen, zumindestens hat man auf der Messkurve dann noch den Ton drauf.

MFG Heiko

Respekt.

Gimmicks?

Baut ihr dann wohl noch einen Laser-entfernugnsmesser ein, um die veränderung des Düsenquerschnitts währen des abbrands zu vermessen?

Spaß beseite. Eine verdammt gute Leistung, diese Auflösung. Meine Hochachtung!

Thomas

anbei noch ein paar ergänzende Daten zum PS3.
als ADC benutze ich einen SAR mit 250 ksps, 14 bit und SPI-Interface im MSOP Gehäuse (bei 20-facher Vergrößerung gerade noch lötbar).
Um kurze Reaktionszeiten zu erreichen, habe ich auf jegliche Filterung verzichtet.
Der verwendete Sensor hat eine Nennlast von 25kg (einbaukompatibel sind 3, 6, 10, 25 und 30kg).
Die Elektronik ist auf 32 kg Vollausschalg ausgelegt; der Sensor verträgt 150% der Nennlast.
Im Wäge-Mode (inkl. Tara) erreiche ich eine Genauigkeit von +/-1 Digit (also +/-2g), oft sogar +/-0, wenn das Gewicht einigermaßen zentrisch aufgelegt wird..
Bei dieser Linearität kann auf eine Eichtabelle komplett verzichtet werden.
Die realen Werte werden direkt über den Umrechnungsfaktor 2,0512 g/Digit berechnet.
Null Drift wird bereits 40 Sekunden nach dem Einschalten erreicht.
Die Bedienung erfolgt über 2 Tasten und einer 2x24 char. LCD.
Direkt am PS sind einstellbar: Trigger, Baudrate, samplerate, Wäge-Modus .... die selben Funktionen können per Kommando vom PC aus eingestellt werden.
Betriebszeit mit einer Akkuladung: 60 Stunden.
Übertragungsraten der seriellen Schnittstelle: alle von 9600 bis 115200 b/s.
512 kB batteriegepufferter RAM
Triggereinstellung für Autostart von 0 bis 40% Vollausschlag;
bei Triggerüberschreitung leuchtet rote LED.
Pre-Trigger: 32000 Meßwerte
Sampleraten: 10, 20, 40 ksps (26s, 13s, 6,5 s Aufzeichnungsdauer).
Stromaufnahme: 31 mA
Schnittstelle zum Zündgerät: verhindert Zündung wenn PS nicht aktiv ist.
low-bat Siganlisierung über LED

Die Serienbaugruppe bekommt einen 16 Bit ADC, was bei gleichen Verhältnissen 0,25 g Auflösung bedeutet.

Winfried

Winfried, Peter, Hut ab!

Wau - heftig !

Darf`man da unprofessionell mal fragen, auf wie viel der Prüfstand preislich bisher so in etwa gekommen ist, oder lesen etwa eure besseren Hälften mit ?? - dann editier`ich das schnell wieder weg...

Viele Grüße,
Marxi

Hallo Winfried,

beeindruckende Daten. Was für ein Mikrocontroller benutz du?

MFG Heiko

hi,

mal ne frage:
wird der schubmessstand so wie der den man in Haid sehen konnte, oder so das man darauf auch hybriden(wg. der lachgaslagerung muss der hybrid ja (bei den meisten)nach unten auf den boden"blasten" )testen kann???


mfg roman
der mfg roman jez per hand schreiben muss...

Man kann auch einen Hybriden nach oben blasen lassen!
Dazu bedarf es lediglich einer Steigleitung im Lachgastank.

Zitat:

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Original geschrieben von RomanS
wird der schubmessstand so wie der den man in Haid sehen konnte, oder so das man darauf auch hybriden(wg. der lachgaslagerung muss der hybrid ja (bei den meisten)nach unten auf den boden"blasten" )testen kann???

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Guter Punkt. Der Prüfstand wird äußerlich dem ähnlich sein, den ihr von Haid bzw. Roggden her kennt. Die Motoren stehen also kopfüber drauf wie gehabt, was solche Hybriden zunächst ausschließt, die das nicht mitmachen.

Aufälligster optischer Unterschied ist das seitlich angebrachte LCD Display, das eine sehr benutzerfreundliche Handhabung ermöglicht, obwohl der Funktionsumfang größer ist.

Beim Innenleben gibt es einen neuen Kraftaufnehmer und natürlich das absolute, total g..eniale Herzstück, nämlich Winfrieds von Grund auf neu entwickelte Elektronik. Die Profis unter euch werden einschätzen können, was es heißt, eine solche Elektronik zu entwickeln, die aus den unglaublich winzigen Strömen der DMS so eine Auflösung und reproduzierbare Genauigkeit zaubert.

Zeit darauf hinzuweisen, daß alles Lob an Winfried gehen muß, ich kann nix dafür daß dieses Teil so gut geworden ist. Ich hab ja vor langer Zeit auch schon mal ein paar Chips gelötet, mit denen ich elektronische Küchenwaagen zum Prüfstand umfunktioniert habe. Von daher weiß ich, daß Winfrieds neue Elektronik um Lichtjahre besser ist, da würde ich mit dem Lötkolben in 100 Jahren nicht hinkommen. Es ist auch so, daß ohne eine solche Elektronik der Rest zu einem toten Stück Metall wird, und die Software zu einem nutzlosen Spielzeug, ganz egal wie gut man beides gemacht hätte. Erst die Elektronik macht den Prüfstand zum Prüfstand.

Um nochmal auf die Hybridmotoren zurückzukommen: Es ist ja eine lösbare Aufgabe, die Mechanik außenrum so zu ändern, daß sie eine andere Motorposition unterstützt. Nichts hindert uns, einen entsprechend modifizierten Prüfstand zu bauen. Die Elektronik würde die gleiche bleiben und man könnte somit auch Hybriden vermessen.

Allerdings steht das auf der Liste der Prioritäten irgendwo tief im Keller, fürchte ich..