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Beitrag 7633019 , Making of: Lackierabsaugung [Alter Beitrag11. November 2014 um 15:52]

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Ich hatte letztens im allseits beliebten "was macht ihr gerade"-Thread erwähnt, dass ich eine Lackierabsaugung gebaut habe. Hier wollte ich sie einmal vorstellen, bzw. den Bau zeigen.

Dia Absaugung dient dazu den Sprühnebel, den man zwangsläufig hat, zu beseitigen. Dazu hat die Kabine einen zweifachen Filter, einmal den üblichen Faserfilter mit 7 cm Stärke, aber davor noch ein Papierfilter, ein sogenannten Andrea-Filter. Der fängt schon den Großteil der Farbpartikel auf und sorgt so für eine längere Standzeit des Faserfilters.
Das filtert so gut, das man im Prinzip per Umluft lackieren kann, wären da nicht die gasförmigen Lösemittel.
Also muss das ganze nach draußen abgeblasen werden.

Der Kasten besteht aus 15mm Siebdruckplatte, die Maße sind 220x100x70 (hxbxt)

So sah er im Rohbau aus:


Hinten habe ich Punktschweißgitter angebracht, damit der Faserfilter nicht herunter fällt. Dahinter ist ca. 25 cm Platz.
Vor dem Gitter kommt der Faserfilter:


Wie gesagt, der sollte geschützt werden, sonst ist er ratrzfatz voll, also kommt noch ein Papierfilter davor:


Der Faserfilter sieht von Nahem so aus, ist praktisch ein sehr grobes Glasfaser-Durcheinander, das blöde Zeug piekst auch auf der Haut:




Der Papierfilter ist gefaltet und hat vorn und hinten Löcher, die Partikel müssen um die Ecke und bleiben so kleben:



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Beitrag 7633020 [Alter Beitrag11. November 2014 um 15:58]

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Als Absaugung habe ich ein ordentliches Gebläse bei Ebay ersteigert, es fördert ca. 4000 m3/h Luft, ganz ordentlich also.
Das Teil steht unten drin, es ist Platz für ein Weiteres, aber das eine reicht schon aus:




Die Luft wird mit einem PE Folienschlauch nach außen geführt, den gibts bei R&G als Vakuumschlauch zu kaufen. Das lässt sich leicht aufrollen und nimmt so wenig Platz weg.

Pistolenhalter ist natürlich auch dabei, nichts ist blöder als wenn man die Pistole nicht loswird.


Der Kasten hat dann noch einen ausklappbaren Tisch aus weißer Spanplatte erhalten, der macht doe Arbeitsfläche etwas größer. Da kommt noch ein Drehtisch drauf, ist aber noch nicht fertig.
Oben sitzt eine 2 KW Halogenfilmlampe aus den 60er Jahren, habe ich mal im Keller meiner Schwiegereltern gefunden, Ein Mordsteil, so was von hell, der Wahnsinn :-)




Dann sind links und rechts noch Planen angehängt die den Spray nach außen abfangen sollen,


Das ganze kann man zusammenklappen und ist dann staubdicht verpackt:



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Beitrag 7633021 [Alter Beitrag11. November 2014 um 16:01]

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Heute habe ich damit mal eine Rakete weiß lackiert, das war toll, ich musste nicht mal eine Maske tragen, nichts zu riechen. Der Saugeffekt ist so groß, dass ich vom Tisch nach oben sprühen kann, es kommt nichts oben an, wird vorher angesaugt.
Das Gebläse macht Lärm, das ist ein bisschen lästig, aber ansonsten ist das Teil optimal zum Lackieren.

Das Gebläse ist ein WDH-SHT28, gibts manchmal bei Ebay gebraucht zu kaufen.
Die Filter gibts als Lackierfilter oder Andreafilter bei Amazon.

Ach und wegen Ex-Motor und so, das ist sicher ein Argument, das Teil saugt aber soviel Luft an, dass es nicht zu einem brennbaren Gemisch kommen kann, zumal die Lacke heutzutage kaum Lösemittel enthalten.

Geändert von Lschreyer am 11. November 2014 um 16:03


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Beitrag 7633026 [Alter Beitrag11. November 2014 um 19:06]

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Hallo,

ich glaub das ist schon öfter in früheren Beiträgen diskutiert worden, aber ist das Gebläse Ex-geschützt ?

Grüße

Thomas
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Beitrag 7633027 [Alter Beitrag11. November 2014 um 19:59]

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Siehe letzten Satz.

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Beitrag 7633035 [Alter Beitrag12. November 2014 um 09:02]

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ups, da habe ich mich wohl von meinen spielenden Söhnen ablenken lassen....sorry
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Beitrag 7633038 [Alter Beitrag12. November 2014 um 11:12]

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Ich bin ja kein Profilackierer der da den ganzen Tag lang PU-Lacke reinsprüht. Das Thema ist in Unternehmen wegen der Berufsgenossenschaft immer noch pflicht, wobei das bei uns in der Firma eigentlich quatsch ist, da wir nur wasserbasierende Fassadenfarben spritzen, da ist nichts brennbares drin.
Staub gibts kaum, von daher rührt auch keine Gefahr.

Das stammt vor allem aus der Vergangenheit, wo Lacke noch zu 90% aus leicht flüchtigen sehr brennbaren Lösemitteln bestanden. Die hatten dann auch Flammpunkte von 30° und so was. Vor 30 Jahren war das bei uns auch so, das stank zum Himmel und war ziemlich gefährlich. Jetzt ist alles wasserbasierend oder führt da hin.
Mein Autolack-Lieferant liefert z.B. Decklack auch nur Wasserbasierend, nur der 2K-Glanzlack ist noch nicht so weit.

Louis

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Beitrag 7633061 [Alter Beitrag15. November 2014 um 00:57]

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Wollen wir mal hoffen dass es bei der jetzigen Regelung bleibt und uns die Wasserpampe erspart bleibt. Lösemittelhaltiger basislack ist nach wie vor erlaubt und erhältlich sofern er nicht für Ganzlackierungen von KFZ eingesetzt wird.

Die Kabine ist super durchdacht. Das Gebläse hatte ich auch schon im Auge, aber ein Blick auf die Dezibelangabe ließ mich dann Abstand nehmen.
Einen Lufteingangsfilter hast du aber nicht, oder? Hast du da keine Probleme mit Staubeinschlüssen?
Seit ich meinen Lackierraum komplett mit superglatten alukaschierten Polystyrolplatten und Luftfilter in der Tür nachgerüstet habe sind die Ergebnisse wesentlich besser. Ganz ohne Polieren geht es aber trotzdem nicht.

Meine Lösung sieht eigentlich ganz ähnlich aus. Auf den Papierfilter hab ich verzichtet. Der ist doch sicher teurer als der Glasfaserfilter?
So schnell sättigt der sich gar nicht und ist eigentlich erstaunlich billig. Für 20m hab ich knapp 40 Euro bezahlt. Also 4 Euro/ Austausch. Bis jetzt ist noch der erste drin.

Die Gebläse sind ehemalige Absaugungen aus dem Laborbereich und eigentlich flüsterleise - solange man sie frei in der Hand hält. Aber durch Schallübertragung, Dröhngeräusche, ect. sind sie am Ende doch wieder so laut, dass an ein Lackieren nach 22:00 eher nicht zu denken ist. Aber das glkeiche Problem besteht bei den Kompressoren ja auch. Flüsterkompressoren sind nun mmal unbezahlbar. Hab schon überlegt eine Art Bunker zu graben und sioe da 2m unter der Erde zu installieren.
Die Abluft geht über zwei 100er Alu-Flexschläuche und in die Aussenwand eingelassene Kanalrohre direkt ins Freie - im Sommer direkt auf die Hollywoodschaukel...big grin
An Farbnebel kommt aber kaum mehr was raus.

Gruß,
Achim


Geändert von Achim am 15. November 2014 um 00:58


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Beitrag 7633075 [Alter Beitrag17. November 2014 um 15:40]

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Ha, noch einer :-)

Nein, meine Luft wird nicht gefiltert, strömt einfach so von außen nach.
Soviel Staub ist da nicht,dass mich das stören würde, vorher sauge ich den Boden ab. Die letzte Rakete die ich da lackiert habe war weiß, da war später nichts zu sehen. Klarlack muss ich aber noch machen, da sieht man das dann erst.

Ich habe jetzt mal einen Lösemittelhaltigen Autolack mit einem wasserbasierenden nach einander gespritzt, und muss sagen, dass der wasserbasierende mich mehr überzeugt hat. Er trocknet zwar langsamer, aber deckt viel besser und sieht auch sonst super aus. Wenn er trocknet wird er matt, da kann man gut erkennen wie weit es ist.
Und das beste: Er riecht überhaupt nicht, so kann ich die Teile nach dem Lackiere in mein Büro stellen wo es wärmer ist, das geht mir Lösemittel nicht.

Louis

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Beitrag 7633088 [Alter Beitrag17. November 2014 um 20:31]

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Wenn wir größere Sachen Lackieren schütten wir immer Wasser auf den Boden. Dadurch wirbelt es den Staub nicht mehr auf bzw. bleibt dann halt am boden "kleben". Nicht das optimale aber geht einfach und schnell roll eyes (sarcastic) .


Sonst aber beides ne feine sache brauche mehr platz angry

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