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Alemo

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Alemo

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Beitrag 7638976 , Mein WaRa-Startup: [Alter Beitrag30. September 2016 um 17:31]

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Gestern hatte ich mich hier im Forum angemeldet und kurz vorgestellt.
Heute möchte ich Euch meine ersten Baumaßnahmen vorstellen.

Zum ersten Mal wurde ich Mitte Juli 2016 mit diesem Thema konfrontiert und seitdem habe ich einiges versucht zu bauen. Ich möchte betonen, dass es mein erster Bauversuch überhaupt war und inzwischen würde ich das eine oder andere anders umsetzen. Bessere Bilder im Freien folgen noch! Die meisten Bilder sind hier in meiner Bastelstube via Handy entstanden.

Startrampen:
Meine beiden Startrampen habe ich den Anleitungen von „raketfuedrockets“ entnommen und nachgebaut (ggf. etwas modifiziert):

Startrampe 1:
Gebaut aus 19mm MDF, Gardenakupplung, Schlauch und Alugestänge als Umlenkrolle. Das Ganze war sehr simpel und hat auch ganz gut funktioniert. Allerdings sollte man die Rampe, wie von den Jungs empfohlen, im Boden befestigen, da man sie beim Auslösen u. U. verzieht.
Meine erste Rakete war eine einfache 1L Sprite Flasche mit dem Düsenaufsatz für die Gardena-Kupplung und einen halben Tennisball als Spitze. Die Betankung erfolgte über eine externe Druckbetankung (Garten-Pumpenspritze) und eine 10 Bar Fahrradpumpe, die sich definitiv als Fehlkauf entpuppte.
Das Ergebnis war etwas ernüchternd. Hoch ist anders.
Der halbe Tennisball als Spitze hielt dem ersten Sturz nicht Stand und ansonsten flog sie nicht wirklich wie eine Rakete, sondern eher wie ein Bumerang. Ein Flug ging letztendlich über die anliegenden Baumwipfel, was wieder für mehr Ansporn und Hoffnung sorgte. Also musste was Größeres her und die Rampe mit dem größeren Stutzendurchmesser.


Startrampe 2:
Auch diese Anleitung entnahm ich der o. g. Website und baute die Rampe aus Multiplex & Co nach.


Raketen:
Nach dem Bau der Rampen ging es an den Raketenbau aus Apollinaris-Flaschen.
Die ersten Flaschen hatte ich von Hand zurechtgeschnitten, geschliffen und geklebt.
Das Schneiden war mit dem Cuttermesser nicht so ganz ohne und ein akkurates Ergebnis sieht anders aus. Was den richtigen PUR-Kleber anbetraf war ich anfangs sehr unsicher. Den „Loctite PL Premium“ bekommt man sehr schlecht zu kaufen oder er ist einfach viel zu teuer. Entweder muss man ihn zu horrenden Preisen importieren oder bei Amazon zu horrenden Preisen kaufen. Vom Ponal PUR 12 gibt es wohl verschiedene Sorten. Also griff ich zum Soudal Pro 45 P, was ich im Nachhinein nicht bereue!


Bei der Verarbeitung hat er im Vergleich zum Loctite eine hohe Viskosität, was mich anfangs stutzig machte. Ich hatte Bedenken, dass der Klebstoff so stabil ist und wirklich die Tanks dicht bekommt. Aber ja, er tut es! Er lässt sich sehr leicht verarbeiten und bekommt die Tanks richtig dicht!
Jetzt hatte ich meine ersten beiden Tanks:
1x 2 Flaschen und 1x 7 Flaschen.


Leider machte ich einen großen Fehler und drückte den ersten Tank gerade mal nach einem Tag ab, um zu sehen, ob das Ganze dem Druck standhält. Nach dem großen Knall stellte sich heraus, dass der Kleber noch nicht vollständig durchgehärtet war. Also, auf die Jungs hören und mindestens 48h warten.

Drucktest 1:
Den kleinen Drucktank (2 Flaschen) hat es bei knapp 5 Bar mit einem lauten Knall auseinandergerissen. Ich dachte es lag an meiner Konstruktion und an dem Kleber. Die Flaschen ließen sich zu leicht aufeinander stecken. Daher ging ich davon aus, dass die Flaschen bei der Aufbereitung zu sehr geschrumpft waren. Den großen Tank stellte ich erst einmal zur Seite und fing mit neuen Tanks an.

Drucktanks:
Diesmal mussten mehr Tanks her und das ganze sollte optimiert werden.
Ich baute mir eine Vorrichtung, um diesen Arbeitsschritt zu erleichtern.

Damit konnte ich im Nu zwei Kasten Apollinaris optimal und gleichmäßig zerlegen.
Danach die Einzelteile schleifen, mit dem Bügeleisen kanten, schrumpfen und kleben.
Am Ende hatte ich vier neue Tanks.
1x 2 Flaschen
1x 3 Flaschen
1x 6 Flaschen
1x 7 Flaschen

Diesmal wartete ich mehrere Tage mit dem Drucktest und drückte die Tanks mit 8 Bar ab.
Darunter auch den Tank aus der ersten Produktion (7 Flaschen). Auch er hielt dem Druck stand.
Damit sollte aber nicht Schluss sein. Ich wollte die Tanks so auslegen, damit sie min. 16 Bar Druck Stand halten! Also musste ich die Tanks entsprechend mit einer Ummantelung optimieren.
Dafür wollte ich zwei Varianten ausprobieren. Einmal Glasfaser und einmal Carbon.

Ummantelung – Carbon:
Im ersten Step bestellte ich entsprechend Carbon Vlies und Epoxidharz.
Was die Verarbeitung von Carbon anbelangt, kann ich ganz klar sagen, dass es einfach sch… ist und so sieht leider auch die Rakete aus. Das Material lässt sich sehr schlecht verarbeiten, da sich die einzelnen Fasern im Gewebe verziehen. Aber das bekommt man noch gehandelt. Womit ich die meisten Probleme hatte, war das Verkleben im Konusbereich der Flaschen. Schön ist anders!
Zwei Tanks habe ich damit bearbeitet (1x7 und 1x2Flaschen).
Aber was man sagen muss. Das Zeug ist wirklich ultraleicht!


Ummantelung – Glasfaser:
Aufgrund der schlechten Verarbeitung des Carbon-Vlies, insbesondere im Konusbereich und der Überlappung durch das Vliesende musste für das Glasfasergewebe eine andere Lösung her.
Ich hatte schon eine Idee und nach kurzer Recherche wurde ich fündig.
Bei einem Prothesenhersteller fand ich die Lösung.
Gewebeschläuche, die sich der Form bzw. dem Durchmesser anpassen! Diese gibt es sowohl aus Carbon als auch aus Glasfaser. Aufgrund des Preises entschied ich mich für ein sehr leichtes Glasfasergewebe (Carbon ist viermal so teuer). Das Material ist einfach genial. Man zieht es einfach wie ein Strumpf über die Tanks und es passt sich der Form an! Gar nicht zu vergleichen mit dem Vlies zum Umwickeln der Tanks. Also die Tanks mit Epoxi angestrichen, das Gewebe drüber gestülpt und anschließend mit Epoxi eingepinselt und fest gerollt. Damit die Ränder sauber bleiben und keine Fasern abstehen, habe ich einfach Kabelbinder drum herumgezurrt. Später die Franzen abgeschnitten. Allerdings musste ich später feststellen, dass die Flaschen so nicht mehr in die Rampe mit der Kabelbinderarretierung passen, bzw. die Kabelbinder nicht mehr drum greifen. Da musste ich an diesen Stellen das Material entfernen. Das war etwas kniffelig, aber ging auch. Mit dem Gardena-Aufsatz für die Startrampe 1 wäre das auch kein Problem gewesen. Es passte halt nicht auf die Rampe 2 mit der Kabelbinderarretierung.


Drucktest 2:
Nach ein paar Tagen Trocknungszeit führte ich die Drucktests durch.
Unter etwas erhöhten Sicherheitsvorkehrungen testete ich alle ummantelten Tanks (Carbon und Glasfaser) auf 16 Bar Druck mit dem SKS Rennkompressor. Sie hielten alle dem Test stand.
Jetzt hatte ich insgesamt 6 Tankmodule die ich miteinander kombinieren und aneinanderreihen konnte.


Finnen und Lackierung:
Aus dünnen 3mm starken Kunststoffschaumplatten (Baumarkt) stellte ich verschiedene Varianten von Finnen her und klebte diese an einige Tanks (Heißkleber und Pattex Power Montage Kleber).
Anschließend wurden die Glasfasertanks noch lackiert.
Da standen Sie nun. Aber irgendwas fehlte noch.


Fallschirmsystem:
Okay, theoretisch habe ich hier 3 Raketen und könnte die in die Luft schießen. Aber als Einwegvarianten sind sie zum einen zu schade und zum anderen ist es auch nicht gerade ungefährlich, wenn so ein Geschoss ungebremst unten wieder einschlägt. Da man aus meinen ersten Erfahrungen mit der Mini-WaRa nicht genau sagen kann, wie die Flugbahn verläuft und wo das Teil einschlägt, muss ein Fallschirmsystem her.
Hierzu gefällt mir die Variante, in der der Fallschirm in der Spitze untergebracht ist und über eine Luke herausgeschleudert wird. Inzwischen hatte ich mir auch zwei Tommy Timer und einen Fallschirm (raketenmodellbau-Klima) besorgt. Doch es sollte noch anders kommen.
Auf einer amerikanischen Website „uswaterrockets“ bin ich auf ein elektronisches Auswurfsystem gestoßen. Das fand ich richtig gut. Also, nochmal Ebay, Amazon und diverse Händler im Internet ausfindig machen und neue Bestellungen aufgeben.
Es sollte ein LaunchPad AlTImeter werden. Meine uralte Lötstation entstaubt und los ging‘s.

Am Ende hatte ich eine Elektronikeinheit als Raketenspitze konstruiert, bestehend aus dem TI LaunchPad, dem TI Drucksensor, einem Servo und einem separaten Drucksensor inkl. LCD-Anzeige (AltiMon-F3K) für die Ausgabe der Flughöhe .
Der Drucksensor vom LaunchPad misst permanent den Luftdruck. Sobald die Rakete an Flughöhe verliert und sich der Luftdruck wieder erhöht, aktiviert sich der Servo und entkoppelt das Gummiband vom Verschluss. Der Deckel öffnet sich und der Fallschirm wird rausgeschleudert.
Unabhängig davon misst der zweite Luftdrucksensor die Höhe und zeigt am Ende über das LCD Display den maximal erreichten Höhenwert an. Das Ganze wird über eine, auf 6 Volt „gedrosselte“, 9V Blockbatterie versorgt.
Das System habe ich mit dem Staubsauger getestet. Demnach erreicht unser Staubsauger eine Flughöhe von 740m auf mittlerer Stufe wink
Die Elektronikeinheit kann ich einfach entfernen und auf den anderen Raketen befestigen.






Manschetten / 2. Ummantelung:
Nachdem soweit alles fertig gestellt war, habe ich die Tanks entsprechend miteinander kombiniert und mit aufgebohrten Flaschentornados gekoppelt. Jetzt musste ich noch Manschetten anfertigen, um die Durchmesserverengung im Konusbereich auszugleichen. Hierzu habe ich zwei weitere Flaschen aufbereitet, verklebt und zugeschnitten, damit ich sie einfach als Manschette drum herumlegen konnte. Allerdings passt dann der Durchmesser nicht mehr und es entstand ein kleiner Spalt von wenigen Millimetern. Um diesen Spalt zu schließen, habe ich eine Klarsichtfolie drum herum gewickelt und befestigt.
Da das Glasfasergewebe sehr rau ist, dadurch einen entsprechenden Luftreibungswiderstand darstellt und ich die Manschetten mit dem konstruktionsbedingten Spalt verbessern wollte bin ich auf eine weitere Idee gekommen.
Als letzten Step habe ich einen hauchdünnen, dennoch stabilen und auf die Länge angepassten, transparenten Schrumpfschlauch um die gesamte Glasfaser-Rakete (ab der ELT-Einheit bis zu den Finnen) gelegt.
Damit ich die Module noch voneinander trennen kann, an den entsprechenden Stellen saubere Schnitte angelegt.
Bei der Carbon-Rakete nur um die Manschette. Dadurch kann ich jederzeit alle Module inkl. den Manschetten voneinander trennen und ohne Aufwand wieder beliebig zusammenfügen.


Damit wären jetzt alle drei Raketen fertig gestellt.
Jetzt gilt es die Teile in die Luft zu bekommen. Ich bin gespannt, ob sich der ganze Aufwand rentiert hat.


Parameter:
Anbei die Daten der Tanks:


Cam:
Für die Dokumentation habe ich mir die RunCam HD 1080p Mini zugelegt. Diese werde ich noch entsprechend befestigen und hoffen, dass sie auch wieder heil runter kommt und schöne Videos liefert.


Launch Tube:
Hierzu habe ich allerdings doch noch Fragen.
Der Simulator „Cliffor Heath“ zeigte mir, dass die Nutzung einer sog. LaunchTube enorme Auswirkungen auf die Flughöhe hat. Daher habe ich zwei LTs zum Aufstecken auf die große Rampe angefertigt. Mir ist klar, dass mit Hilfe dieser LT gerade am Anfang der Beschleunigungsphase ein geringerer Wasserverlust entsteht und dadurch die Flughöhe maximiert wird.
Jetzt ist mir die Vorgehensweise beim Betanken nicht ganz klar.
Meinem Verständnis zufolge, müsste ich die Tube ebenfalls mit Wasser befüllen, damit der Druck beim Start dieses Wasser durch die Tube presst und abhebt. Beim Verlassen der Tube presst der restliche Luftdruck das Wasser aus der Flasche.
Wenn ich jetzt berechnet habe, dass bspw. die Rakete mit 6,7 L Hubraum optimal mit 2,2 L Wasser betankt wird. Gelten die 2,2 L nur für den Raketentank oder auch anteilig für die Tube?
Als Tube habe ich ein 20mm Elektroinstallationsrohr genommen und an einem Ende mit Löcher versehen, damit hier noch Wasser und Luft durchgeht. Dieses Ende wird nach unten in die Öffnung der Rampe gesteckt.
Ist das so richtig?


Ergänzung:
Die Cam (41g) ist an der ELT-Einheit befestigt (Heißkleber und Schrumpfschlauch).

Geändert von Alemo am 01. Oktober 2016 um 10:53

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Beitrag 7638978 [Alter Beitrag01. Oktober 2016 um 08:39]

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Da hast Du ja mal richtig Gas gegeben.
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Beitrag 7638980 [Alter Beitrag01. Oktober 2016 um 11:02]

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Ja, meine Frau meinte, ich übertreibe es.
Aber das Thema hat mich gefesselt und es tut auch gut, selbst was zu bauen und zu basteln.
Insbesondere wenn man sonst nur noch in Besprechungen oder im Büro sitzt.
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Beitrag 7638981 [Alter Beitrag01. Oktober 2016 um 14:11]

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Das kenne ich, am Anfang war es bei mir auch so.
Deine Modelle können sich sehen lassen.
Die Version mit dem GFK-Gewebeschlauch wollte ich noch probieren.
Viel Spaß und Erfolg bei den ersten Starts.
Grüße Marcel
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Beitrag 7638982 [Alter Beitrag01. Oktober 2016 um 19:59]

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Hallo Alemo,

Respekt für deine Arbeit, man muss sagen die Raketen sehen schon mal gut aus smile
Es freut uns zu sehen, dass du dich auch für einen Cabletie Launcher entschieden hast.
Zusammen mit der Launchtube und einem Betankungssystem ist das eine effektives Startsystem.

Zur Launchtube:
Wir verwenden auch ein Elektrorohr mit 20mm Durchmesser. Die Auswirkungen einer entsprechend langen Launchtube auf die Flughöhe einer Rakete sind genial. Wegen dem Betanken der Rakete brauchst du dir da keine Sorgen machen.
Wenn du in der Launchtube keine Löcher hast kommt das Wasser einfach oben heraus und füllt die Rakete.
Wir haben in unserer Launchtube 4 Löcher (auf Höhe der Finnen Wenn die Rakete auf der Startrampe steht).
So fließt das Wasser gleich unten durch die Löcher in die Rakete.
Wenn du Spülmittel verwenden solltest schäumt das Wasser besser auf,
da die Luft von unten kommt und durch das Wasser blubbert und Schaum bildet.
Sehr wichtig ist es die Launchtube gut in der Startrampe zu befestigen, sonst besteht die Gefahr,
dass diese mitfliegt und/oder in der Rakete stecken bleibt :/.
Für mehr Druck (bei verstärkten Raketen) sollte die Launchtube allerdings verstärkt werden,
da diese sehr dünnwandig ist und dann schnell mal explodiert.
Wir haben dazu ein 3/8 Zoll Eisenrohr in die Launchtube gesteckt, doch auch hier gilt es wieder dieses gut in dem Elektrorohr zu befestigen.

Zur Verstärkung:
Mit Schläuchen aus Glasfaser oder Carbon haben wir keine Erfahrung aber es ist eine gute Idee. Bei der Verstärkung mit einem Glasfaser-/Carbonflies schneiden wir an den Drucktankenden die spitz zulaufen immer „Fähnchen“ ein. Diese kann man dann nachher überlappen lassen und mit ein bisschen Übung klappt das auch super. Wie rau die Oberfläche der Laminierten Drucktanks wird hängt auch vom Glasfaser- /Carbontyp ab. Wenn du eine maximale Flughöhe erreichen willst solltest du auch nebenher immer das Gewicht deiner Rakete im Auge behalten, da Wasserraketen eine sehr lange Gleitphase haben lohnt sich das wirklich.
Wir freuen uns von den ersten Flügen zu hören, mach weiter so.

Viele Grüße
DTMS vom Raketfued Team

"Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert bauen kann jeder." -Sergei Koroljow, russischer Raketenpionier

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Beitrag 7638989 [Alter Beitrag02. Oktober 2016 um 15:57]

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Hallo!
Vielen Dank für Euer positives Feedback.
Ja, ich bin sehr gespannt wie das Ganze in der Praxis funktionieren wird.
Mit der Launchtube habe ich aber noch so meine Probleme.

Leider habe ich keinen Zugriff mehr auf AutoCad, daher nur eine 0815 Skizze per Hand zu Fuß. Aber ich glaube man sollte alles erkennen können.

Aktuelle Variante:


Wenn ich das Kunststoffrohr durchschiebe sitzt es „relativ“ fest.
Damit ich auch noch Wasser und Luft durchbekomme, habe ich diese Löcher in die LT reingebohrt.
Die LT ragt für die großen WaRas ab Flaschenöffnung noch 1m nach oben in den Tank. (Für die kleinen entsprechend kürzer).

Gedankengang:
Variante 1:
Man könnte das Kunststoffrohr mit Heißkleber im Kupferrohr / T-Stück befestigen. Aber wie Ihr schon sagt, das Material wird ganz schön belastet. Ihr habt das mit dem Eisenrohr in der LT gelöst.
(3/8", also D=9,5mm) Damit ist der Rohrdurchmesser aber stark reduziert?

Mit der Heißklebervariante wäre die Rampe sehr schlecht zu transportieren. Das ganze wird sehr sperrig.
(grün gefärbt)


Variante 2:
Man könnte einen Gewindering in das Kupferrohr löten. Danach könnte man ein Alu-Gewinderohr je nach Bedarf (Länge) einschrauben.
(rot gefärbt)


Man wäre flexibel und hätte eine geringe Reduktion des Durchmessers.
Alu-Gewinderohr wie hier:
Innendurchmesser: 16,5 mm
Außendurchmesser: 20 mm


Allerdings müsste ich dazu die Rampe wieder zerlegen. Ohe je.


Wie habt Ihr Eure LT im Eisenrohr / T-Stück befestigt?
Was hat das mit dem Schaum auf sich?

Das GFK ist ein 600er TEX. Das 300er gibt es für die Durchmesser nicht.


Ja, das mit dem Gewicht. Da wäre die beste Lösung der Tomy Timer. Die ELT-Einheit ist schwerer als die restliche Rakete (Batterie, Board, Schalter, Kabel & Co.).


Wünsche Euch einen schönen Sonntag
Gruß
Alex


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Beitrag 7639000 [Alter Beitrag03. Oktober 2016 um 23:09]

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Hallo Alex,

Schön, dass du dich genau mit diesem Thema auseinander setzt.

Zu deiner Skizze mit der Aktuellen Variante:
Ja man denkt durchaus, dass es in dieser Querschnitt Skizze notwendig ist die Löcher am unteren Ende der LT zu bohren, damit Wasser hindurch kommt.
Dies ist jedoch ein etwas gemeiner Trugschluss.
Wechsel mal die Perspektive des Querschnitts, so dass man senkrecht in die Rohröffnung der Rohrkonstruktion, die unten Quer zur LT am T Stück ist schaut.
Also direkt in das ½ Zoll Doppelnippel Gewindestück. Sowohl die Launchtube, als auch der ½ Zoll Doppelnippel am T Stück sind rohrförmig, da die LT am Ende jedoch gerade abgesägt ist, ergibt sich ein etwas anderes Bild.
Zur Veranschaulichung siehe Skizze.
Dabei sieht man, dass keine Löcher am Ende der LT nötig sind, damit Wasser hindurch fließen kann.

Zu Variante Zwei deiner Skizzen:
Von Heißkleb würden wir generell bei der Befestigung der LT abraten. Zum einen hält sich die Stabilität der Befestigung in Grenzen,
zum Anderen verbindet sich der Heißkleb nicht mit dem Plastik des Elektrorohrs und dem Kupfer der Rohrkonstruktion. Falls es dennoch halten sollte, dürfte es schwierig sein die LT von der Startrampe abnehmbar zu halten.

Aktuell lösen wir das mit mit der Wunderwaffe Panzertape wink. Dabei wickeln wir ungefähr einen ca. 1-2 cm breiten Streifen Panzertape um das Elektrorohr.
Mit einer Umwicklung Panzertape lässt sich die LT dann fast nicht mehr in das Kupferrohr stecken. Die Fasern im Panzertape sorgen für genügend Reibung, dass die LT gut in der Startrampe verankert ist.
Da Panzertape keine Dauerhafte Befestigung ist, kann man mit genügend Kraft die Launchtube auch wieder demontieren, was für den Transport unerlässlich ist.

Zu deinen Bedenken mit dem 3/8 Zoll Eisenrohr. Ja 3/8“ sind rein rechnerisch nur D 9,5 cm.
Jedoch ist die Bezeichnung manchmal etwas irreführend. Nach der DN Norm hat ein 3/8“ Rohr besagte Daten wie in der Tabelle.
Also Innendurchmesser so ca. 12,5 mm, Wandstärke 2,35mm und Außen Durchmesser ca 17,2 mm. Somit Passt das schon ziemlich gut zusammen.

Zu deinem Vorschlag mit dem Alu Gewinde Rohr. Prinzipiell hört sich die Variante nicht schlecht an.
Jedoch ist es ziemlich aufwändig einen Gewindering genau so in das Kupferrohr einzulöten, dass ein Besagtes Alu Gewinderohr perfekt hin passt. Außerdem sind solche Alu Rohre eher für spezial Gebiete, und in der Elektro, Gas und Wasser Installation nicht üblich.
Somit wirst du sie nicht im Baumarkt kaufen können. Der Preis eines solchen Rohres dürfte dann dementsprechend ausfallen.

Zur GFK Verstärkung: Soweit ich das jetzt verstanden haben heist 600er TEX, dass das GFK 600 g/qm wiegt?! Das wäre extrem viel.
Wir verwenden 2 Lagen 89 g/qm Glasfaser, die bisher ohne Probleme die 16 bar aushalten.

Zum Thema Schaum:
Ja das Verwenden von Spülmittel (natürlich biologisch abbaubar wink) ändert einiges an der Flughöhe, was wir auch aus eigener Erfahrung bestätigen können.
AirCommandRockets hat das auch mal experimentell nachgewiesen.
Ich denke ein Video dazu sagt mehr als 1000 Worte.

https://www.youtube.com/watch?v=Gqm9xIJp9ms

Viel Erfolg bei deinen weiteren Bauprojekten

Gruß Marcel vom Raketfued Teamwink



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Beitrag 7639005 [Alter Beitrag04. Oktober 2016 um 20:39]

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Hallo Marcel,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

LT:
Mit dem Querschnitt habe ich voll gepennt. grazy
Klar! Da hast Du Recht. Die Löcher sind unnötig.
Eine Alternative zum Kunststoffrohr mit 3/8" Eisenrohr wäre noch ein 20 mm Stahlrohr (Di=16,5 mm). Das habe ich gerade zur Hand. Das wiegt einiges und klemmt im Kupferrohr der Startrampe richtig fest. Das sollte die Rakete nicht so einfach mit rausziehen können. Zum Rausziehen muss man sich schon arg anstrengen.
Meine Idee mit dem Gewinde behalte ich mal noch im Hinterkopf. Das ist zwar Aufwand, aber wäre optimal. Das Rohr mit Gewinde bekommt man zwar nicht unbedingt im Baumarkt um die Ecke, aber man bekommt so etwas und es kostet auch nicht die Welt (ca. 5,- EUR /lfm). Notfalls schneidet man selbst ein Gewinde in ein Metallrohr. (Falls man selbst solch Werkzeug hat oder jemanden kennt)

GFK: Die Bezeichnung TEX steht für Garnfeinheit.
Dieser Schlauch hier hat ein Gewicht zwischen 85g/m bis 105g/m, je nach Faserwinkel (also wie aufgeweitet er ist, 25 – 100 mm).

Schaum:
Das Video sagt wirklich mehr als 1000 Worte. Hätte ich nicht gedacht, dass das einen solchen Unterschied macht.

So, jetzt nur mal schauen wann uns wo man das ganze testet. Da halte ich Euch auf dem Laufenden.
Nochmals vielen Dank.

Viele Grüße aus dem schönen Saarland wink

Alex

Geändert von Alemo am 04. Oktober 2016 um 20:46

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Beitrag 7639114 , Flugtag [Alter Beitrag22. Oktober 2016 um 01:52]

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Hallo zusammen,

gestern war der Tag der Wahrheit.

Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht die Raketen in die Luft zu bekommen.
Allerdings lief einiges definitiv nicht nach Plan.


Ich denke das Video sagt mehr als tausend Worte:
1. Saar-WaRas-Day


In Kürze kann ich noch etwas dazu schreiben.


Viele Grüße
Alex

Geändert von Alemo am 22. Oktober 2016 um 14:59

Alemo

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Beitrag 7639117 [Alter Beitrag22. Oktober 2016 um 15:24]

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Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die Tipps und Tricks auch per Email. (RaketfuedRockets)
Aus zeitlichen Gründen dachte ich schon, ich käme dieses Jahr gar nicht mehr dazu die Raketen zu starten.
Gestern hatte ich dann doch etwas Luft und es ging los.
Das Auto vollgepackt ging’s dann gemeinsam mit dem Schwager los, raus aufs Feld.

Es hat richtig viel Spaß gemacht und wir konnten viele Erfahrungswerte sammeln, was man das nächste Mal besser machen könnte.

Als erstes die große Rampe mit LaunchTube (1m Eisenrohr) aufgestellt und alles soweit aufgebaut, gecheckt.
Dann sollte die erste Rakete „FELIX 1“ hoch in den Orbit.
Allerdings wie man auf dem Video sieht (0:43), hat sich bei 5 Bar das Wasser rausgedrückt und wir mussten abbrechen. Die Gummidichtung um den Flaschenverschluss passt nicht in das Kupferstück, sondern liegt auf dem Kupferstück auf. Bei 5 Bar war der Druck dann zu groß. Provisorisch hatten wir danach Panzertape als Dichtung angebracht. Damit erfolgt dann der erste Start. Allerdings nicht mit 16 Bar wie geplant. Bei ca. 11,5 Bar hat sich auch hier das Wasser rausgedrückt. Diesmal hatten wir nicht abgebrochen und hatten den Start dann mit diesen 11 Bar durchgeführt.

Der Flug verlief dann wie geplant. Was mich besonders erfreut hat war, dass sich der Fallschirm tatsächlich geöffnet hat. Also funktioniert die elektronische Steuerung.
Bei der Landung hat der Tank allerdings einen Schlag abbekommen. Man hört bei (1:40) ein Knacken.
Hier hat es von dem Tank den oberen Teil des Flaschenhalses abgerissen. Der große Tank ist damit hinüber. Die ELT-Einheit war fast ganz geblieben. Hier hat es das dünne Kunststoff von der Auswurffeder eingerissen. Der Heißkleber hat sich von den elektronischen Bauteilen gelöst, was aber nicht weiter schlimm gewesen ist. Die Funktionen blieben erhalten. Ansonsten war alles gut. (Flughöhe 116 m).

Die Auswurffeder hatten wir provisorisch mit Panzertape repariert. Allerdings hatte ich hier das Bedenken, dass sich der Fallschirm beim Auswurf einklemmen kann. Das wäre dann fatal. (Hätte ich besser auf mein Bauchgefühl gehört).
Die Carbon-Rakete hatten wir auf die kleine Rampe mit der kleinen Düse (d=9mm) montiert. Hier erhofften wir uns, dass wir hier nicht dieses Problem ab 12 Bar bekämen. Die ELT-Einheit auf die Carbon-Rakete ummontiert und los ging es. Hier kamen wir auf ca. 12,5 Bar und dann hörte man, dass die Stelle vom Autoventil undicht war. Ab 12,5 Bar hat es an dieser Stelle rausgeblasen. Also hatten wir dann diese Rakete mit 12,5 Bar abgeschossen.
Der Start hat mir sehr gut gefallen. Nach dem Auslösen war die Rakete sehr träge und man hatte das Gefühl sie überlegt, ob sie fliegen soll oder nicht… und plötzlich ging sie richtig ab und die Tonkulisse hat sich verändert, als hätte sich ein Triebwerk dazu geschaltet. (Flughöhe 124 m)
Nur leider wurde meine Befürchtung war. Der Motor hat ausgelöst, die Auswurfklappe ging auf, allerdings hatte sich der Fallschirm eingeklemmt. Bei (2:31) ist die Rakete mit einem Knall senkrecht in den Boden. Da piepste gar nichts mehr. Die Innereien haben sich pulverisiert und granuliert. Hier ist der große Tank noch ganz geblieben. Eine Finne ist abgebrochen. Der Rest ist für den gelben Sack. Das Ein oder Andere von der Elektronik funktioniert noch (Sensoren, evtl. Platine).

Zu guter Letzt hatten wir noch die kleine „Fanta-Rocket“. Der kleine GFK-Tank mit drauf geschraubter Fanta-Flasche. Na, dann soll es hier nicht mehr dran hängen und wir schossen noch die dritte Rakete ohne ELT-Einheit ab. Da hier kein Sensor drin war, kennen wir die Höhe nicht. Gefühlsmäßig war sie die Höchste der drei Versuche. Sie ist wie man erwarten konnte eingeschlagen. Der GFK-Tank ist unbeschädigt. Die Fanta-Flasche hat hier den Airback gespielt.

Sachen die ich beim nächsten Mal anders machen würde:
- Sicherstellen, dass sich der Fallschirm nicht einklemmt. Dieser Verlust war unnötig.
- Keine Rakete ohne Fallschirm und nicht mehr genau senkrecht nach oben. Auch die kleine Fanta-Rakete hätte uns mit dieser Wucht erschlagen können.
- Das nächste Mal überprüfen, ob die Boardkamera auch wirklich eingeschaltet ist!!!!!! Das ärgert mich mitunter am meisten!!!!

Probleme die zu lösen sind:
- Abdichtung zwischen Rampe und Rakete, damit es einem höheren Druck standhält.
- Neue Tanks bauen
- Neue ELT-Einheit bauen
- Neues und verbessertes Fallschirmauswurfsystem bauen
- Bessere Videoaufzeichnungen



Ich hoffe meine ersten Bau- und Flugversuche konnten sich sehen lassen. Es gibt einiges, was ich hätte besser machen können, aber das sieht man immer im Nachhinein. Auf jeden Fall waren es gute Erfahrungswerte für die nächsten Male. Vielleicht hilft es hier auch dem einen oder anderen manche Fehler nicht nachzumachen wink
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