Autor | Thema |
---|---|
ex4byte
Anzündhilfe Registriert seit: Dez 2008 Wohnort: Verein: Beiträge: 8 Status: Offline |
Beitrag 6936941
, Fallschirmauswurf
[03. Januar 2009 um 23:27]
Hallo Raketenfreunde,
ich bin neu hier möchte aber ziemlich bald meine eigene Rakete bauen. Zurzeit bin ich am überlegen wie ich was mache. Momentan überlege ich mir wie der Fallshirmaustoß von statten gehen soll. Klar, die Spitze soll durch eine kleine Treibladung vom Hauptrohr getrennt werden und der Fallshirm wird mit rausgezogen. Aber wie wird die Treibladung gezündet? Habe mir gedacht einen kleinen Quecksilberschalter einzubauen der, sobald die Raketenspitze sich wieder zur Erde neigt, geschalten wird. Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht? Gruss ex4byte Geändert von ex4byte am 03. Januar 2009 um 23:27 |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8350 Status: Offline |
Beitrag 6936952
[03. Januar 2009 um 23:49]
Klappt nicht. Der Quecksilberschalter wird durch die Verzögerung bei Brennschluss geschaltet. Allerdings kannst Du damit bspw. einen Timer aktivieren.
Alternativ, und von der Handhabung her am einfachsten, ist die Verwendung einer magnetischen Gipfelpunkterkennung. Oliver PS: Bilder bitte direkt ins Forum hochladen. |
ex4byte
Anzündhilfe Registriert seit: Dez 2008 Wohnort: Verein: Beiträge: 8 Status: Offline |
Beitrag 6936955
[04. Januar 2009 um 00:45]
Achso durch die Verzögerung schießt mir das Quecksilber hoch? Ja das wäre in der Tat nicht gut
Man könnte es dann mit einem Magneten und Reedkontakt versuchen aber da muss man auch wieder einen Trick anwenden damit der Magnet nicht beim Erstenmal auf den Kontakt landet. Da wird deine vorgeschlagene "magnetischen Gipfelpunkterkennung" die beste Lösung sein. |
FabianH
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Okt 2003 Wohnort: Gevelsberg Verein: Ramog, Solaris-RMB, FAR Beiträge: 4123 Status: Offline |
Beitrag 6936956
[04. Januar 2009 um 01:07]
Die normalen T1-Treibsätze haben die Ausstoßladung mit eingebaut. Für den Anfang ists meist am einfachsten diese zu nutzen.
MfG Fabian |
Trevize
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2008 Wohnort: nahe Gö Verein: Solaris, TRA (L1), AGM Beiträge: 929 Status: Offline |
Beitrag 6937901
[04. Januar 2009 um 11:12]
Wie FabianH schon schrieb gibt es mit Ausnahme des Held 1000 von allen in D erhältlichen T1-Treibsätzen Versionen mit Verzögerungs- und Ausstoßladung.
Auf Quecksilberschalter würde ich generell verzichten. Die können zu Bruch gehen, wenn die Rakete hart landet. Es gibt Alternativen ohne Quecksilber. Ein Dentamag oder D-MAG ist ein guter Einstieg, wenn du die Elektronik für den Fallschirmauswurf selbst löten willst (Suchfunktion nutzen...). Eine andere Möglichkeit wäre ein Timer - auch da gibt es selbst herstellbare Varianten - oder, wenn es denn wenigstens zum Teil "mechanisch" sein soll, ein Geschwindigkeitsschalter: http://www.nakka-rocketry.net/as-sys.html |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8350 Status: Offline |
Beitrag 6937913
[04. Januar 2009 um 22:48]
Wer nicht selbst löten möchte kann sich ja auch einen Magier kaufen.
Timer haben das Problem der Triggerung, das hat mich bisher von der Verwendung abgehalten. Außerdem sind sie relativ ungenau und können keine unvorhergesehenen Flugzustände abfangen (siehe "Heroes del Fuego"-Erstflug am ALRS 2007). Dafür sind sie billig. Oliver |
Peter
alias James "Pond"
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: D-84034 Landshut Verein: Solaris-RMB Beiträge: 2235 Status: Offline |
Beitrag 6937922
[05. Januar 2009 um 12:25]
Zitat: Ist vollkommen richtig. Aber selbst wenn das nicht so wäre, kann der Quecksilberschalter nicht funktionieren. Denn der Hg-Tropfen wird beim Herunterfallen sozusagen schwerelos. Daß er am Boden beim Umkippen so zuverlässig schaltet, liegt halt daran, daß die gesamte Rakete fest auf ihrer Unterlage steht, nur der Quecksilbertropfen ist frei beweglich und wird von der Schwerkraft angezogen. Ab Gipfelpunkt ist das anders, da fallen die Rakete und ihr Hg-Tropfen gleichermaßen. Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu: Man sollte eine Elektronik benutzen, wo immer das geht. Motorverzögerungen und -Auswurfladungen taugen m.E. nur für T1 Raketen, und selbst da kann man extra kleine und leichte Elektroniken verwenden, z.B. den Micro SALT. In den letzten Jahren haben sich hier in der Szene zwei Konstruktionsprinzipien vielfach bewährt: a) Magnetische Gipfelpunkts-Erkennung (drum heißt das eine Teil ja auch Magier ) b) Barometrischer Höhenmesser, z.B. die SALT Familie. Mein Favorit ist der Höhenmesser, aus zwei Gründen: 1. Er arbeitet nicht nur als "Büchsenöffner", sondern gibt mir auch noch die geflogene Gipfelhöhe- find ich super. 2. Er kann mehrere Ereignisse auslösen, z.B. ein zweistufiges Bergungssystem (kleiner Fallschirm am Gipfelpunkt, großer Fallschirm in 200m Höhe, beispielsweise). Beide Systeme ergänzen sich aber ideal. Wenn man größere Raketen mit der notwendigen "Redundanz" bauen will, dann ist z.B. die Kombination aus SALT und Magier sehr gut (gibt natürlich auch andere Modelle), weil zwei völlig unabhängige Wirkungsprinzipien zum Einsatz kommen. Sollte einer versagen, was unwahrscheinlich genug ist, macht halt der andere auf. Das gibt zumindest ein ziemlich gutes Gefühl beim Druck auf den Startknopf. Geändert von Peter am 05. Januar 2009 um 12:28 |
Dino
SP-Schnüffler Registriert seit: Feb 2007 Wohnort: Verein: Beiträge: 508 Status: Offline |
Beitrag 6937942
[05. Januar 2009 um 13:22]
Zitat: Einspruch: Sofort nach Brennschluss schließt der HG-Schalter den Kontakt, denn die Rakete wird für den Rest des Fluges durch den Luftwiderstand gebremst. Der HG-Schalter ist also als Brennschlussdetektor geeignet, sollte aus Gründen des Umweltrisikos jedoch durch einen quecksilberfreien Neigungsschalter ersetzt werden. Gruß Dino Sicherheitskodex - short version: "Protect your privilege to fly rockets by not making the headlines or becoming a statistic. " |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 6938921
[06. Januar 2009 um 21:26]
...nun könnte man natürlich argumentieren, dass der Luftwiderstand des HG-Tropfens geringer ist als der der Rakete und er sie dadurch nach dem Kippen "überholt" und es dann doch funktionieren könnte wenn man einen günstig geformten HG-Schalter nimmt. Aber bei einem Parabelflug wäre dann wieder Schluß.
Wie lang ist es her, dass wir diese Lösungen in all ihren Variationen hier diskutiert haben? Mind. 5 Jahre, oder? HG-Schalter, Wippen, Pendel, Halbkugeln, ect., ect. Heute ist alles so einfach. irgendwie auch schade, oder....? Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |