Faust
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hallo,
kennt sich eigendlich jemand mit gps aus ? bzw. gps ist doch ansich ein orientierungs gerät, mit dem es möglich ist relativ genau seinen standort zu ermitteln => fazit hat es eine direkte connection mit einem sateliten system... (weiß jemand welches satelitensystem die benutzen, oder ist das auch iridium ? => glaub ich nicht, da iridium ja angeblich pleite gemacht hat... und gps ja ursprünglich mehr für den militärischen gebrauch war...) ... aber, ist es jetzt auch möglich daten auf die weiße zu übermitteln bzw. das ganze z.b. für bild-streaming oder eine fern-steuerung zu verwenden ? wenn ja, welche bandbreiten ermöglicht das system ?
vielen dank, faust
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Neil
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Hi,
ich Versuch mal etwas Licht ins Thema zu bringen.
bzw. gps ist doch ansich ein orientierungs gerät, mit dem es möglich ist relativ genau seinen standort zu ermitteln => fazit hat es eine direkte connection mit einem sateliten system... (weiß jemand welches satelitensystem die benutzen, oder ist das auch iridium ? => glaub ich nicht, da iridium ja angeblich pleite gemacht hat... und gps ja ursprünglich mehr für den militärischen gebrauch war...)
GPS heißt Global Positioning System. Man kann damit also Weltweit seine Position bestimmen. Das System ist auf Satelliten gestützt. Das was wir allgemein unter GPS verstehen, ist von dem US Militär. Es gibt auch noch ein System von den Russen. Das ganze funktioniert folgender Massen: - Im Weltraum sind soviele Sat. positioniert, das man mindestens 4 immer "sehen" kann. - Alle Sat. senden die gleiche Uhrzeit aus. Gleich im Sinne von der Relativitätstheorie. Zusätzlich noch eine Kennung oder Position (so genau weiß ich das jetzt nicht). - Der Empfänger empfängt dann die Uhrzeit von den 4 Sat. - Diese haben aber alle einen unterschiedlichen Abstand zu dem Empfänger. Somit bekommt der Empf. unterschiedliche Uhrzeiten von den Sat.. - Aus den Differenzen kann die Entfernung bestimmt werden und somit die Position der Sat. - Um in einem 3 Dimensionalen Raum einen Punkt zu definieren, benötigt man 4 Angaben. 1 Entfernungsangabe würde mir nur eine Kugel um den Sat. liefern. 2 Entfernungsangaben würden mir einen Kreis liefern. Nähmlich die Schnittpunkte beider Kugeln um beide Sat.. 3 Entfernungsangaben würden dann 2 Punkte auf diesem Kreis leifern. Das ganze Gebilde aus Kugeln ist Spiegelsymetrisch. Ein Beispiel: ichw eiß jetzt meinen Längen und Breitengrad, aber nicht meine Höhe. Es kann sein das ich mich 800m Unter Normalnull oder 800 drüber befinde. Somit brauchen wir noch eine 4 angabe um den Punkt zu definieren.
Die Genauigkeit ist natürlich nicht so berauschend. Vor kurzem wurde vom Militär die künsliche Störung heruntergesetzt, so das man jetzt von 30m auf 7m genau messen kann. Das Militär an sich schaft 7cm. Ist mal wieder ein Krieg im gange wo die USA mitmachen, dan wird die Störung wieder heraufgehoben. Bentuzt man aber einen eigenen GPS Sender, wo ich die Position kenne, so schaffe man wieder eine höhere Genauigkeit. Unter anderem machen das die Landvermesser so.
Der Nutzen für die Raketenflieger.
Theoretisch ist das GPS als Höhenmesser zu gebrauchen. Viel besser finde ich aber die Angabe der Geschwindigkeit. Bei einem versuch bin ich mal 5m durch meinem Garten gegangen. DIe kurze Strecke hat ausgereicht, um mir die Geschwindigkeit auf 1m/s genau anzugeben. Viele GPs haben einen Wegspeicher, so das ma nsich seinen zurückgelegten Weg anschauen kann. Viele haben auch eine Schnittstelle für den PC. Die Frage bleibt nur, ob das System die hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten mit macht. Was als Höhenmesser sicher auch noch geht, sind die Dinger für Drachenflieger. Sind zwar etwas groß dank Gehäuse, aber die liefern je nach Wunsch einen Dauerton für steigen und einen Interfallton beim fallen. Allerdings sind die dann Barometrisch.
So ich hoffe damit konnte ich helfen.
Bis dann.
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Oliver Arend
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Was noch zu Neil hinzuzufügen wäre: Das System ist von den US-Militärs zur Positionsbestimmung, benutzt jedoch nicht die Iridium-Satelliten. Es sind halt GPS-Sats und keine Iridiums. Du kannst sie auch nicht für Datenübertragung verwenden. Es sei denn Du hast viel Geld für die US-Regierung über. Bei Iridium könnte es billiger sein ;-)
Für Datenübertragung von und nach Flugmodellen am besten geeignet ist nach wie vor die normale direkte Funkverbindung per Fernsteuerung, Amateurfunk oder auf freien Bändern. Diese bieten bei hohen Frequenzen und größeren Sendeleistungen (für Reichweite) auch genug Bandbreite für TV-Übertragung (Space Shuttle groß :-).
Oliver
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Faust
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danke für eure antworten...
naja, mich hat das jetzt erstmal nicht nur für die verwendung in raketen, sondern allgemein als datenübertragungsmittel interessiert !
danke, faust
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Bertram Radelow
SP-Schnüffler
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Zur Genauigkeit des GPS:
Wirklich beeindruckend ist die RELATIVE Genauigkeit: 3 Meter gehen und mein Garmin weiß die Richtung. Die ABSOLUTE Genauigkeit läßt aber zu wünschen übrig. In der Fliegerei gibt es stationäre Differenz-Sender, die z.B. die gerade angezeigte eigene Position mit ihrer wirklichen vergleichen und die Differenz als Signal senden. Ein passender Flugzeug-Empfänger mischt diese Information zu SEINEM GPS - und schon kannst Du auf 1mm genau fliegen...
Die Höhe jedoch, die kannste vergessen. Alle Genauigkeiten, von denen Du je liest, betreffen x und y, jedoch niemals z. Mein sündteures Flug-GPS zeigt die Höhe nur ungern an, gespeichert wird sie sowieso nicht (anders als der geflogene track).
Die LTU unternahm Versuche mit 100000-DM-GPS-Anlagen, die Höhenstaffelung mit GPS halbieren zu können. Glatter Fehlschlag - die Fehler betrugen bis zu 300 m!
Die angegebenen Genauigkeiten haben einen Gültigkeitsbereich von 95%. Das heißt, 5% der Anzeigen liegen außerhalb der genannten Genauigkeiten!! (Nicht etwa 0,1% oder so). ---
Ein Freund von mir fliegt seine Racer-Flugmodelle inzwischen meist mit einem kleinen Travel-GPS, wg. vmax-Messung. So 250 kmh hat er schon drauf.
Für Raketen sehe ich zur Zeit keinen Sinn
mfg Bertram
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