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Jörg

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Jörg

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Beitrag 7635960 [Alter Beitrag21. September 2015 um 09:59]

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Olli war so nett und hat einen Raketenbrief im Archiv hochgeladen. Ich hab' nur die Artikel gescant- Vorwort vom Bürgermeister Wilhelm Kaisen, Zeitplan eines Symposiums und die Werbung fehlen.

"Der autonome, kritische Bürger ist nicht erwünscht. Er ist die größte Gefahr für all die alternativlosen Entscheidungskonsensknacker in ihren Bumsbuden der Politikverwaltung. Dummheit ist das Ziel." Hr. F. Schröder zum Thema Bildungssystem, G8, Bachelor & Co
Lschreyer

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Beitrag 7635965 [Alter Beitrag22. September 2015 um 11:20]

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Sag mal, warum ist der Verein eigentlich verschwunden? Wenn ich mir das so durchlese, waren die uns damals Lichtjahre voraus, eigenes Versuchsgelände, Werkstätten, Literatursammlung, Prüfstand am Bremer Flughafen, Wernher v. Braun als Ehrenmitglied usw. usw.

Was ist passiert? confused

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Trevize

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Beitrag 7635966 [Alter Beitrag22. September 2015 um 12:13]

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Hallo, Louis,
tja, darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Hauptverantwortlicher dürfte wohl dieser Herr sein:
Gerhard Zucker
Und dieses Ereignis:
Braunlage
Ein weiteres unschönes Beispiel, wie eine einzige verantwortungslos handelnde Person eine ganze Forschungs- oder meinetwegen auch Hobbysparte in Verruf bringen kann.
Grüße
Hagen
thomasm

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Beitrag 7635967 [Alter Beitrag22. September 2015 um 12:15]

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Es gibt von Ernst Maurer einen Artikel zur Geschichte:
http://www.ramog.de/ramog/aktuell/akt02/ra02/

Der Artikel gibt auch einiges her:
http://www.raketen-modellbau-technik.de/geschichte/cuxhaven/bericht.htm

Geändert von thomasm am 22. September 2015 um 12:22

Jörg

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Beitrag 7635969 [Alter Beitrag22. September 2015 um 12:29]

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Meinem Verständnis nach hing das sowohl mit dem Unfall des Herrn Zucker im Harz als auch mit der (Verkaufs-) Vorführung vom Berthold Seliger in Cuxhaven zusammen.
Zum anderen entwickelten sich aus dieser "Bastlerszene" dann auch die "richtigen" Raketeningenieure -> Erno und Co.
Der Verein hat meines Empfindens nach sehr professionell gearbeitet. Im Raketenbrief steht etwas von über 100000.- DM Investitionen- das rechne mal auf die heutige Zeit um !

Dem von Ernst Maurer geschriebenen Aufsatz mit vielen Informationen zu Hermann Langkrär kann man entnehmen, daß dieser sich (für einen Hanseaten eher untypisch wink ) später oft in Bayern aufhielt. Ich habe in meiner Jugend jedenfalls nie etwas von Modellraketenaktivitäten in Bremen und Umland gehört.
Langkrär war in den 50ern auch an der Bremer VHS aktiv. Ebenso Albert Püllenberg. Die haben dort Raketen- und Segelflugmodellbaukurse ausgerichtet.

Was ich viel krasser finde, als die Tatsache, daß der Verein nicht mehr existiert, ist der Umstand das den Bremer Raketeuren lokal NULL historische Bedeutung mehr geschenkt wird. Ich bin mit jeder kleinen Entdeckung maßlos überrascht, was hier einmal stattgefunden hat und wer sich hier alles herum trieb.

Dafür haben wir ein Überseemuseum mit hunderten verstaubter Vasen und Schrumpfköpfen, die kein Aas interessieren...

Werde zeitnah mal die Uni Bibliothek heimsuchen- dort sollen noch weitere Raketenbriefe aus der Zeit zu finden sein.



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Oliver Arend

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Beitrag 7635970 [Alter Beitrag22. September 2015 um 14:33]

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Der Verein an sich ist nicht direkt verschwunden, sondern mit der Zeit in der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt aufgegangen.

1952 Gründung der DAFRA
1958 Überführung in "Deutsche Raketengesellschaft"
1963 Umbenennung in "Hermann-Oberth-Gesellschaft"
1990 Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Gesellschaft für Weltraumforschung und Raumfahrt der DDR
1990 Beginn von Verhandlungen mit der DGLR, der Gesellschaft für Weltraumforschung und Raumfahrt und dem Fachverband "Luftfahrt" zur Zusammenschließung zu einer Gesellschaft - der heutigen DGLR - Lilienthal-Oberth e. V.

Quelle: http://www.dglr.de/die_dglr/dglr_satzung/index.html

Oliver
Jörg

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Beitrag 7635971 [Alter Beitrag22. September 2015 um 16:48]

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Ich habe die Raketenbriefe 1959 in der Unibiliothek eingesehen und Dir zwei schnelle Scans von einer Postraketenserie und einer Fischtorte mit Raketenmotiven als Cuxhavener Gruß zugemailt big grin
Der größte Teil des Inhalts ist allerdings schon sehr wissenschaftlich. Von Geschwindigkeitsmessung bis hin zum erfolgreichen Bau kleiner Flüssigtriebwerk Demonstratoren durch Einzelpersonen.



Geändert von Jörg am 22. September 2015 um 16:50


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Andreas B.

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Beitrag 7635974 [Alter Beitrag22. September 2015 um 20:59]

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Ich habe mit großem Interesse die hier von Hagen und Thomas verlinkten Artikel gelesen.

Dabei bin ich schon sehr ins staunen geraten und ehrlich gesagt, bin ich bei den Höhenangaben der angegebenen Raketenmodelle doch sehr skeptisch geworden...
Sorry aber ich habe irgendwie Probleme damit mit vorzustellen das zum Beispiel diese Cirrus 1 mit einem Durchmesser von 150mm Durchmesser und einer Länge von 4155mm mit einem Gewicht von 60kg und 5700 N Schub auf 35 km Gipfelhöhe
kommt und dann die Sektion mit den Meßsystemen sicher am Fallschirm geborgen wird....eek!
Kann das wirklich sein?
Wie sollten die das damals gemacht haben?
Ich denke wir würden das heute mit modernsten Materialien wie Faserverbundstoffen aus Carbon-Laminaten,
modernen Bord und Bergungselektroniken, GPS-Ortungssystemen, getesteten Feststoff Hochleistungsmotoren
von AT oder CTI ( oder Siggis Epoxi-Motoren) ) in der Klasse N, O oder P nicht mal annähernd hinbekommen....
Was hatten die also damals vor 50 Jahren für Treibstoffe und Motoren?
Wie haben die Höhen gemessen oder ihre Modelle geortet und wieder gefunden?

Andreas

Nicht quatschen, machen ;-)!

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schmidi093

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Beitrag 7635976 [Alter Beitrag22. September 2015 um 23:57]

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Zitat:
Kann das wirklich sein?



Tatsächlich ist die Cirrus 1 mit ihren Flugleistungen verglichen mit anderen Raketen noch ein "Low-Powermodel".
Im Vergleich einmal die Arcas, eine Höhenforschungsrakete der USA. Die Arcas ist 1958 zum ersten mal geflogen und konnte eine Nutzlast von 4,5 kg auf eine Höhe von 52 km befördern. Die Arcas wog beim Start 34 kg und hatte einen Durchmesser von 11cm und eine Länge von 2,3m (Die Daten stammen von hier: http://www.astronautix.com/lvs/arcas.htm). Von den Abmessungen könnte man die Arcas mit einem unserer Modelle verwechseln (siehe Bild auf Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Arcas_(rocket).

Als Treibstoff hat die Arcas Arcite373, ein Hochenergie-Treibstoff auf Basis von Ammoniumperchlorat und aluminisiertes Poly-vinylchlorid, verwendet. Also gar nicht so unähnlich wie unsere heutigen Treibstoffe. (Quelle: http://www.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/235341.pdf und http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19660015713.pdf). Dem ersten der beiden zuletzt genannten Dokumente kann man entnehmen dass auch zur dieser Zeit bereits mit Composite (Glasfaser-Epoxy) experimentiert wurde. Unter Anderem hat man an Brennkammern aus GFK geforscht.

Viele Grüße
Thomas

Geändert von schmidi093 am 22. September 2015 um 23:58

MikeHB

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MikeHB

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Beitrag 7635978 [Alter Beitrag23. September 2015 um 01:52]

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Jörg, wenn du weiter recherchieren willst empfehle ich das Bremer Staatsarchiv.

VG,
Michael

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