McTschegsn
Epoxy-Meister
Registriert seit: Mai 2022
Wohnort: Dreieich
Verein: AGM
Beiträge: 455
Status: Offline
|
Moin zusammen, ich habe in der Suchfunktion nicht wirklich was gefunden oder nutz diese noch falsch.
Gibt es eine Faustformel / Faustregel welchen Winkel eine Rakete beim Start haben sollte für den Fall das es nicht windstill ist? Das man die Abdrift über Flugdauer nach auslösen des Schirms und der Wingdgeschwindigkeit ausrechnen kann ist mir klar , nur für den Start eben nicht um die Rakete eben so zu starten das sie nach Möglichkeit nicht ewig weit weg vom Startpunkt landet.
Mal abgesehen davon das natürlich immer von Leuten oder gefährdeten Objekten weggestartet werden sollte.
|
AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1519
Status: Offline
|
Eine Faustformel in dem Sinn gibt es wohl nicht. Dennoch könnte man versuchen zu rechnen. Unter der Voraussetzung, dass die Rakete auch bei Wind geradeaus fliegt und bei Kenntnis der Höhe, die sie erreichen wird und der Zeit, die sie dafür unterwegs ist, ergäbe sich eine Abdrift. Die Zeit für den Aufstieg kann man über eine Simulation herausbekommen. Die Abdrift wäre dann zu kompensieren. Die Rakete erfährt ja nicht nur eine Abdrift während des Abstiegs, sondern auch während des Aufstiegs, nur ist hier die Zeit kürzer. Aber: Manche Raketen, insbesondere wenn sie überstabil sind - das heißt die Finnen relativ groß und/oder der Schwerpunkt sehr weit vor dem Druckpunkt - neigen dazu, sich in den Wind zu legen (sogenanntes „weathercocking“). Das kann im schlimmsten Fall zu einer sehr flachen Flugbahn führen. Daher wird in den USA auf manchen Events nur ein bestimmter Neigungswinkel der Rampe zugelassen, wie ich mal irgendwo gelesen habe. Gruß Achim
Geändert von AchimO am 04. Mai 2022 um 16:02
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
Prefect123
Epoxy-Meister
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Bangor
Verein: AG-M, TRA 10915, NSWRA, Tripoli NSW
Beiträge: 269
Status: Offline
|
Hi, zunaechst einmal der Safety code der Tripoli rocket Assouciation: 12 Model Rocket Rules 12-1 A Model Rocket may not be launched more than 30° from vertical. Die 30° sind also schon mal das absolute Maximum. Und weiter
9-3 No rockets shall launch when the sustained surface winds exceed 20 MPH (32 KPH).
Damit sind die grundlegenden Rahmenbedingungen abgesteckt. Ansonsten hat Achim schon recht. Es gibt keine Faustformel, da das Windverhalten bei jeder Rakete komplett verschieden ist. Je groesser die Finnen im Verhaeltnis zum Gewicht und der Laenge, desto mehr wird sie sich "in den Wind" legen. Je groesser der Abstand vom Schwerpunkt zum Druckpunkt, desto mehr "in den Wind" legen. Schwere Raketen sind weniger anfaellig, auch sehr schnelle neigen nicht so stark dazu.
Zusammenfassend, eine Openrocket/rocksim simulation kann hier zumindest gute Anhaltswerte liefern, der Rest ist Erfahrung...
----- TRA L3 TAP-Member Erste Regel der Fehlersuche: Verschwende keine Zeit, hole einen groesseren Hammer. Bei Facebook fehlt unter dem Eingabefeld “Was machst du gerade?” noch ein weiteres für: “Und was solltest Du eigentlich machen?”.
|
McTschegsn
Epoxy-Meister
Registriert seit: Mai 2022
Wohnort: Dreieich
Verein: AGM
Beiträge: 455
Status: Offline
|
Moin zusammen, danke für die Antworten Der Safety Code ist mur durchaus bewusst. Ich komm aus dem Modellflug (no offense) Dann werde ich mich wohl mal in das Abenteuer stürzen und mich noch ein bisschen mit den Simulationen und meinem kleinen hoffentlich richtig rechnenden Kopf auseinandersetzen. Ich bin halt gern vorbereitet und versuche anfangs die gröbsten Fehler die man machen kann auszuschliessen.
|
AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1519
Status: Offline
|
Du musst das gar nicht unbedingt alles selbst rechnen. Die Simulationsprogramme (OpenRocket, Rocksim) liefern dir da schon eine Menge Informationen. Aber wer hat auf dem Feld schon den Laptop dabei? Und einen Windmesser schon gar nicht.
Vielleicht noch eine Ergänzung: Je niedriger die Geschwindigkeit der Rakete beim Verlassen der Rampe ist, desto anfälliger wird sie für weathercocking sein. So kann es passieren, dass eine Rakete bei wenig Wind immer geradeaus geflogen ist, aber bei viel Wind nach dem Start „kippt“.
Gruß Achim
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
McTschegsn
Epoxy-Meister
Registriert seit: Mai 2022
Wohnort: Dreieich
Verein: AGM
Beiträge: 455
Status: Offline
|
Ach das mit dem Windmesser ist gar nicht so unwahrscheinlich. Kiten und Modellfliegen sind auch son paar Dinge die ich mache Danke für die Antworten. Ich werds ja merken wie sich das mit dem Wind verhält.
Geändert von McTschegsn am 05. Mai 2022 um 13:30
|
Bäckchen
rauchender Poseidon
Registriert seit: Jun 2004
Wohnort: Nähe NE
Verein:
Beiträge: 2529
Status: Offline
|
Hallo McTschegsn, du must ja nicht nur das Kaliber der Rakete berücksichtigen sondern auch das Bergungssystem. Betrachten wir mal zwei Extremfälle als Beispiel. 1. kleines Kaliber, großer Schirm. 2. großes Kaliber, kleiner Schirm. Bei viel Wind wird folgendes passieren 1.Raketen steigt und wird mit der Windrichtung abdriften der Schirm geht im Apogäum auf und das Ganze driftet noch weiter in Windrichtung. 2.Rakete legt sich in den Wind und fliegt gegen die Windrichtung im Adogäum geht der Schirm auf und kommt schnell runter. Ergebnis, du mußt maximal weit laufen um die Rakete zu bergen, irgendetwas dazwischen ist das was wir wollen. Gruß Andreas
In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders !?
|
|