Das sehe ich anders. Wenn dem so wäre, würde es z.B. keine Modellautofahrer mehr geben. Die haben den höchsten Vorfertigungsgrad aller Modellbauer und fahren zudem noch dauernd im Kreis. Übersättigung könnte da schnell eintreten. Ist aber nicht so. Auch im Modellflugsektor gibt es mehr und mehr RTF-Modelle - das hat der Besucherzahl unseres örtlichen Modellflugplatzes nicht geschadet - eher im Gegenteil.
Und neue Projekte lassen sich im Modellraketensektor nach wie vor unbegrenzt andenken... Ich habe jedenfalls in den letzten Jahren keinen großen Flugtag erlebt, auf dem nicht eine kleine oder große Neuheit (Motor, Elektronik, Startrampe, Bergung...) zu sehen gewesen wäre.
Von Vorteil finde ich nach wie vor, dass in der Modellraketenflieger-Szene auch mit grundlegenden Techniken (Balsa, Pappe, SP, Motorausstoß, diskreter Aufbau von Elektroniken) gut gebaut und geflogen werden kann. Hüten sollten wir uns vor Vereinsmeierei und Sprüchen wie "Das haben wir doch vor XYZ Jahren alles schon gemacht." Stimmt nicht und vertreibt Neue, weil keiner Bock hat, von Erfahreneren belächelt zu werden.
Grüße,
Hagen

Hi,

die Sättigung erfährt zu einem die Scene und jede Einzelperson. Ich bin mir ziemlich sicher, das bei den Modellautpfahrern eine sehr starke Fluktuation (war das richtig?) statt findet. Es kommen und gehen viele in sehr kurzer Zeit.
Dazu kommt, das dort eine Sättigung schwer zu erkennen ist, wenn wie du sagst schon alles fertig ist. Bei den Modellraketen gab es eigentlich nichts bis auf ein paar Motoren und Bausätze. Es gibt hier viele, die das alles von Anfang an durch gemacht haben. Die haben ganz andere Mengen von Beiträgen pro Tag erlebt wie heute.

Gruß

Neil

Ich bin da ganz Neil´s Meinung und nicht vergessen sollte man auch, dass bei den Modellautos und den Fliegern eine aktive Beteiligung am Geschehen staatfindet. Der Pilot steuert sein Fahrzeug oder sein Flugzeug. Das ist bei uns nicht der Fall. Im Grunde besteht bei uns der ganze Erfolg in dem erfolgreichen Start und der Landung. Es gibt doch genau drei Sequenzen die für uns interessant sind. Der Start, der Moment in dem sich der Schirm öffnet und der Augenblick der Landung. Dafür haben wir "geforscht", gebaut und getüftelt. Es gab viele Rückschläge und viel Schrott. Das ist heute anders. Die Stolpersteine sind ausgeräumt, problemlose Flüge die Regel. Natürlich bleibt noch der Adrenalinausstoß unmittelbar vor dem Start.
Aber vielleicht ist das nach 15 Jahren doch ein bisschen zu wenig geworden. Vor allem aber fehlt mir persönlich der Pioniergeist der damals herrschte.

Gruß,
Achim

Jeder beurteilt die heutige Situation aus eigenem Blickwinkel, aus eigene Erfahrung oder auch Erwartungen. Ich meine , es gibt keine Antwort (Rezept) auf die Situation.
Viele von uns sind einfach verstummt oder einfach - ohne was zu sagen - gegangen. Vielleicht gerade die Personen konnten uns ( schon vor Jahren) helfen und die Gründe nennen- Warum bin ich an dem Hobby nicht mehr interessiert, warum habe ich aufgegeben ? Oder waren das die Lebensumstände die mich dazu bewegt haben ? Das wissen wir leider nicht.
Unseres Hobby im Gegenteil zu den Autos oder Flugzeugen hat einen gravierenden Nachteil. Bei jedem Start bin ich X Euro`s los und die sind weg !!!! Was bleibt..... etwas Adrenalin und vielleicht ein Foto. Auch etwas Freude, wenn alles gut ging. Die anderen, alles was sie gekauft haben ist immer noch da. So lange man sich in dem Bereich "A" bis "C" begeistern kann ist noch alles harmlos, aber dann sieht die Sache anders aus. Das kam auch deutlich rüber bei den Gesprächen ( Intermodellbau) wo die Interessierten nach dem Preis gefragt haben.

Zitat:

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Vor allem aber fehlt mir persönlich der Pioniergeist der damals herrschte.

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Ja , das ist auch ein Argument , aber vielleicht deswegen ist das verloren gegangen, weil man sich heute alles kaufen kann (?) Jetzt macht das vielleicht nicht soooo viel Spaß wie damals, wo wir nach Klebebändern gesucht haben,
Balsaspitzen geschliffen haben und D-Mag gebaut haben.
Für mich ist das Bauen das wichtigste und dann kommt START .... FALLSCHIRM.. und LANDUNG.
Wenn man das einschränkt nur auf die drei Phasen , dann ist das doch etwas wenig.

Paul

Geändert von Paul am 27. Dezember 2012 um 21:45

"Vor allem aber fehlt mir persönlich der Pioniergeist der damals herrschte. "

Das kann man doch ganz einfach ändern. Schaut man mal rüber über den großen Teich nach den USA, so sieht man dort, das sich viele Gruppen bilden, die das Raketenfliegen prof. machen wollen. Dort wird höher geflogen, Flüssigkeitstriebwerke gebaut etc. Vielleicht ist das der nächste Bereich der hier den Pionieren wieder den Kick verschaffen könnte.

Gruß

Neil

Da hast Du schon Recht Neil, nur leider muss man ganz andere Größenordnungen an Geld einsetzen, um in dem Bereich etwas zu erreichen.

Oliver